Fertigungstypen

Die Fertigungstypen wirken sich stark auf die Fertigungsorganisation aus und man unterscheidet diese im Groben wie folgt:

Fertigungstypen

Einzelfertigung

  • Eine Einheit je Produktart

Beispiele:

  • Schiffe
  • spezielle Apparate
  • Sondermaschinen
  • Gebäude
  • Brücken

Pros

  • Man kann flexibel auf Kundenwünsche eingehen
  • Nachfrageänderung kann gut umgesetzt werden
  • motivierte Mitarbeiter durch Verantwortung und Abwechslung

Cons

  • lange Fertigungs- und Lieferzeiten
  • hohe Stückkosten
  • aufwendige Kalkulation und Fertigungsplanung
  • intensive Kundenbetreuung nötig

Mehrfachfertigung

  • Mehrere Einheiten je Produktart

Serienfertigung

  • begrenzt hohe Stückzahlen
  • große Unterschiede zwischen den Auflagen

Man unterscheidet hier zwischen:

  • Kleinserien
  • Mittelserien
  • Großserien

Beispiele:

  • Autos
  • Kleidung
  • Standardmaschinen

Pros

  • hohe Produktivität
  • kurze Durchlaufzeiten
  • günstige Beschaffung (Mengenrabatte etc.)
  • hohe Maschinenauslastung
  • niedrige Lohnkosten
  • niedrige Stückkosten
  • einmalige Kalkulation

Cons

  • keine Individualität
  • hoher Kapitalbedarf
  • hohe Fixkosten
  • Anpassung aufgrund Marktveränderung nur schwer umsetzbar
  • Anpassung kostspielig

Sortenfertigung

  • begrenzt hohe Stückzahlen
  • mit kleinen Unterschieden zwischen den Auflagen

ODER

  • unbegrenzt hohe Stückzahlen
  • mit wechselnden Arten

Sonderformen der Sortenfertigung:

  • Partiefertigung
  • Chargenfertigung

Beispiele:

  • Buchdruck
  • Stahlbleche
optimale Losgröße

Die optimale Losgröße wird ermittelt um die Lagerkosten zu minimieren, gleichzeitig aber zu hohe Rüstkosten durch zu kleine Lose zu vermeiden.

opt. Losgr. = 200·Jahresabsatzmenge·Rüstkosten/LosHerstellkosten/Stück · Lagerkostensatz

Die 200 sind ein fester Wert, der aus der Herleitung der Formel resultiert.

Beispiel:

Ein Hersteller produziert 8 Sorten von Schrauben. Von jeder Sorte 8000 Stück pro Jahr. Die Verteilung auf das Jahr gesehen ist gleichmäßig.

Die Herstellkosten betragen 3 €/Stück. Wenn diese eingelagert werden müssen ist das Kapital in Höhe der HK’s gebunden.

Die Lagerung für je 1000 Schrauben kostet 180 € inkl. Zinsen pro Jahr. Also 0,18 €/Stück. Sieht man sich diese Kosten nun prozentual auf die Kapitalbindung an, erhält man den Lagerkostensatz.

Lagerkostensatz=Lagerkosten/StückKapitalbindung/Stück·100%Lagerkostensatz=0,18/Stück3/Stück·100%Lagerkostensatz=6%

Beim Wechsel der Sorte fallen beispielsweise Rüstkosten von 200 € an. Von der Schraubenart muss mindestens ein Los mit 8000 Stück gefertigt werden. Die Menge kann sich auf mehrere Lose verteilen.

LoseLosgrößeRüstkosten/Los [€]ges. Rüstkosten [€]durchschn. Lagermengedurchschn. Lagerkosten [€]Gesamtkosten [€]
{1}{2}{3}{4} = {1} · {3}{5} = {2} / 2{6} = {5} · Lagerkosten/Stück{7} = {4} + {6}
180002002004000720920
240002004002000360760
326672006001334240840
420002008001000180980
5160020010008001441144

Hier würde die optimale Losanzahl also 2 betragen, da die Gesamtkosten am niedrigsten sind.

opt. Losgr. = 200·Jahresabsatzmenge·Rüstkosten/LosHerstellkosten/Stück · Lagerkostensatzopt. Losgr. = 200·8000·2003·6opt.Losgr. = 4216 Stk

Fertigungstypen optimale Losgröße

Massenfertigung

  • unbegrenzt hohe Stückzahlen
  • mit gleichbleibenden Arten

Beispiele:

  • Kugelschreiber
  • Bon-Bons

Die Vor- und Nachteile sind dieselben wie bei der Serienfertigung

Fazit

man sieht also, alle Fertigungstypen haben Vor- und Nachteile und es hängt stark vom Produkt ab, wie die Spezialisierung zu wählen ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf + acht =