Um Formeln oder Gleichungen umzustellen, muss erst einmal verstanden werden wie eine Formel überhaupt aufgebaut ist.
Eine Formel besteht in erster Linie aus Formelzeichen und einem Gleichheitszeichen. Die Formelzeichen für physikalische Größen sind Einheiten des „Système International d’Unités“. Auch SI-Einheiten genannt.
Einheiten, Einheitennamen und Einheitenzeichen sind in der DIN 1301 und deren Formelzeichen in der DIN 1304 beschrieben.
Aufbau einer Gleichung
Die Formel zur Berechnung eines Drehmoments besagt, dass das Drehmoment gleich der Kraft x Länge des Hebelarmes ist. Dies bedeutet, dass alles links des Gleichheitszeichens den Selben Wert hat wie rechts des Gleichheitszeichens. Aus diesem Grund spricht man auch von einer Gleichung. Noch deutlicher wird dies, wenn Zahlen bzw. Einheiten eingesetzt werden.
Eine Formel umstellen
Wie wir nun wissen muss eine Gleichung immer im Gleichgewicht sein. Alles was auf der einen Seite des Gleichheitszeichens geschieht, muss also auch auf der anderen Seite passieren.
Wollen wir nun eine Formel umstellen, müssen wir nichts weiter tun als dafür zu sorgen, dass das Formelzeichen zu welchem umgestellt werden soll, auf einer Seite des Gleichheitszeichens alleine steht.
In unserem Beispiel Drehmoment steht das M alleine. Möchten wir nun aber wissen, welche Länge des Hebelarms l benötigt wird, müssen wir nach l umstellen. Also müssen wir dafür sorgen, dass l alleine steht.
Um Formelzeichen von einer auf die andere Seite zu bekommen, müssen wir die Beziehung des Formelzeichens zur Formel umkehren. Aus + wird – aus · wird ÷ und Wurzeln werden potenziert. Dies nennt man Äquivalenzumformung.
Äquivalenzumformung | |
Operation | Gegenoperation |
+ (Addition) | – (Subtraktion) |
· (Multiplikation) | ÷ (Division) |
x2 (Potenz) | √ (Wurzel) |
Prioritäten
Beim umstellen von Gleichungen geht man umgekehrt der Reihenfolge vor, in der wir eine Formel berechnen würden.
Kommutativgesetz
Beim Umstellen von Formeln gilt das Kommutativgesetz. Dies bedeutet, dass wir Werte deren Operationen kommutativ sind vertauschen können. Kommutative Operationen sind die Addition und die Multiplikation. Division und Subtraktion sind hingegen nicht kommutativ
Nehmen wir das selbe Beispiel. Nun steht aber ein Minus hinter der 1 damit ist die Operation nicht mehr kommutativ! Wir können also nicht einfach das Vorzeichen von 1 umformen. Von daher muss der ganze Block der in der Ursprungsformel subtrahiert werden würde nun addiert werden.
Brüche auflösen
Sollte der gesuchte Wert in einem Bruch stehen so lösen wir zunächst den Bruch auf. Da der Bruch aber eine Division ist und eine Division nicht kommutativ ist, müssen wir den Nenner erst einmal aus diesem herausbekommen indem wir ihn multiplizieren. Dadurch steht er wieder in einer kommutativen Multiplikation.
Potenzen auflösen
Die Äquivalenzumformung einer Potenz ist die Wurzel
Wurzel auflösen
Sollte sich das umzuformende Formelzeichen unter einer Wurzel befinden, müssen wir zunächst die Wurzel auflösen. Aber zunächst wäre da noch ein Bruch außerhalb der Wurzel. Dieses mal wird m gesucht.
Übrigens: Manchmal liest man wie hier die Schreibweise 2π oder auch 2(x ⋅ y) Wenn vor einem Formelzeichen oder einer Klammer kein Rechenoperator steht, so wird immer multipliziert. Also 2π = 2 ⋅ π.
Noch ein Beispiel. Dieses mal wird L gesucht.
Hauptnenner bilden
In einigen Formeln muss erst ein gemeinsamer Nenner gefunden werden, damit diese umgestellt werden kann. Dies wird dadurch erreicht indem sowohl im Zähler als auch im Nenner der Nenner des jeweils anderen Bruchs multipliziert wird.
Termumformung
Manchmal kann es sinnvoll sein die Formel etwas umzustellen, damit diese einfacher umzustellen ist. Nehmen wir als Beispiel diese Formel:
Hier wird mit dem Wert m sowohl einmal z1 als auch z2 multipliziert und diese Ergebnisse werden addiert. Das selbe erhalten wir, wenn wir die Formel so schreiben:
Ob die Werte einzeln oder als Summe multipliziert werden ist vollkommen unerheblich. So lässt sich die Formel jedoch viel einfacher umstellen.
Vorzeichen umkehren
In diesem Beispiel möchte ich aus einer umgestellten Formel das – Vorzeichen entfernen. Dazu multipliziere ich mit -1. Denn – mal – ergibt +. Achtung auch auf der linken Seite werden die Vorzeichen vertauscht, damit alles wieder im Gleichgewicht ist. Zur besseren Lesbarkeit kann man die Endformel unter der Wurzel umstellen.
R=R1xR2:R1+R2
R1=?
Danke, Die Seite hat mir echt geholfen. Nils Top Seite. Bin auch grad in der selben Weiterbildung.
Wow danke. Das hat mir gerade ultra geholfen. In der beruflichen Oberstufe waren wir so auf Analysis fokussiert und der Taschenrechner hat das ganze Rechnen übernommen. Dadurch fehlten mir einige praktische Grundlagen beim Rechnen. Aber diese Übersicht hat mich gerade echt weitergebracht und viele Fragen geklärt. Ich finde die Idee mit dem Lerntagebuch auch total toll und freue mich, dass du dein Wissen mit uns teilst. 🙂
Hallo Jannes, freut mich, dass dir der Beitrag geholfen hat! Ich habe zwar kein Abi gemacht, aber ich hatte am Anfang in meiner Techniker Ausbildung auch das Gefühl, dass mir einige Grundlagen fehlten, da die Ausbildung schon ein Weilchen her war. 😀
warum steht das D2 vor dem Minus am Ende?
Zur besseren Lesbarkeit habe ich die Formel nochmal umgestellt. 🙂