Wird ein Körper in Wirkrichtung seiner „Stabachse“ von äußeren Kräften gezogen, so spricht man von einer Zugbeanspruchung.
Zugversuch
Werkstoffe mit ausgeprägter Streckgrenze
Bei einem Zugversuch wird ein Stab beidseitig eingespannt und anschließend anschließend mit stetig wachsender Zugkraft auseinander gezogen. Zunächst dehnt sich der Stab nur elastisch (nicht dauerhaft). Dies bedeutet, dass er zur seinem Ursprungszustand zurückkehrt, wenn die Belastung aufgehört hat zu wirken. Wird der Stab über die Streckgrenze Re hinaus belastet, so spricht man von einer plastischen (dauerhaften) Verformung. Diese findet bis zur Zugfestigkeit Rm ohne nennenswerte Einschnürung (Querschnittsverlust) statt. Wird die Zugfestigkeit überschritten steigt die Einschnürung an, bis der Stab schlussendlich reisst. Während des Versuchs wird stetig die Verlängerung ΔL der Probe gemessen. Aus der Zugkraft F und dem Querschnitt S0 ergibt sich dann die Zugspannung σz.
Laut dem Hooke´schen Gesetz steigt die Spannung im elastischen Bereich proportional zur Dehnung, deswegen bildet sich dort im Diagramm auch eine Gerade.
Werkstoffe ohne ausgeprägte Streckgrenze
Bei Werkstoffen ohne ausgeprägter Streckgrenze zeigt die Spannungs-Dehnungskurze keine Streckgrenze. Die Kurve steigt auch hier im elastischen Bereich wieder gerade an und geht dann nahezu übergangslos in den plastischen Bereich über. Um einen Ersatz für die Streckgrenze zu haben wird bei 0,2% Dehnung eine Parallele zur elastischen Linie gesetzt und an der Spannungs-Dehnungskurze die Spannung abgelesen. Diesen Wert nennt man Rp0,2. Dies ist nötig, da die Werte Streckgrenze und Rp0,2 sehr wichtig für die Festigkeitsberechnung sind.
Formeln
Die folgenden Formelzeichen werden für die Formeln verwendet:
ΔL | Verlängerung |
L | Messlänge |
L0 | Anfangsmesslänge |
LU | Messlänge nach Bruch |
σ | Zugspannung |
F | Zugkraft |
Fe | Zugkraft am Punkt der Streckgrenze |
Fm | Zugkraft am Punkt der Zugfestigkeit |
S0 | Anfangsquerschnittsfläche |
SU | Querschnittfsfläche nach Bruch |
ε | Dehnung |
A | Bruchdehnung (Nicht mit A für Fläche verwechseln) |
Ag | Gleichmaßdehnung |
At | Gesamtdehnung bei Bruch |
Z | Brucheinschnürung |
E | Elastizitätsmodul |
Re | Streckgrenze (Zugspannung im Übergang vom elastischen in den plastischen Bereich) |
Rm | Zugfestigkeit (Zugspannung in dem Bereich ab dem die Einschnürung beginnt) |
Rp0,2 | Dehngrenze bei 0,2% bleibender Dehnung (Gilt für Werkstoffe ohne ausgeprägter Streckgrenze) |
Aus dem Versuch lassen sich folgende Formeln ableiten:
Verlängerung
Zugspannung
Druckspannung
Zugfestigkeit
Streckgrenze
Dehnung
Bruchdehnung
Brucheinschnürung
Elastizitätsmodul
Wegen euch muss ich das lernen
Das müsstest du mir bitte etwas genauer erklären. 🤔