Die richtige Motivation der Mitarbeiter kann entscheidend zur Qualität ihrer Arbeit beitragen. Das Wort Motiv leitet sich aus dem Lateinischen „movere – bewegen“ ab, das Motiv kann als Beweggrund abgeleitet werden. Motivation soll Menschen also dazu bewegen etwas zu tun. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Motivation. Die Eigenmotivation „intrinsisch“ und die fremdgesteuerte Motivation „extrinsisch“.
In Bezug auf ein Unternehmen und die Tätigkeit des Mitarbeiters soll Motivation also dazu bewegen das Unternehmensziel besser, leichter und schneller zu erreichen. Im Optimalfall soll dies zum beiderseitigen Vorteil sein. Denn im Zweifel wird jeder Mensch erst einmal versuchen seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Da stellt in der Regel auch der Arbeitsplatz keine Ausnahme dar.
Bedürfnispyramide nach Maslow
Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat diese Bedürfnisse in einer Pyramide dargestellt. Unten sind die grundlegendsten Bedürfnisse ohne die man nicht (lange) überleben kann. Laut Maslow steigen die Bedürfnisse in dargestellter Reihenfolge an. Jede weitere Stufe empfindet man als Wachstum. Es geht einem besser. Hat man die nächsthöhere Stufe erreicht und werden die einmal vorhandenen Bedürfnisse nicht mehr erfüllt, empfindet man dieses als Defizit.
Zwei-Faktor Theorie nach Herzberg
Eine weitere sehr verbreitete Theorie ist die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg. Dieser unterscheidet zwei Arten von Einflussgrößen. Einmal die Motivatoren (Motivation) und zum anderen die Hygienefaktoren (Zufriedenheit). Nur wenn beide Faktoren positiv sind, ist der Mitarbeiter vollumfänglich zufrieden.
Hygienefaktoren (Dissatisfiers)
Die Hygienefaktoren verhindern Unzufriedenheit, wenn diese erfüllt sind. Sorgen also für mehr Zufriedenheit. Das Fehlen der Faktoren wird als Defizit wahrgenommen.
- Lohn / Gehalt
- Betriebsklima
- Personalpolitik
- Führungsstil
- Arbeitsbedingungen
- Soziales
- Sicherheit
- Work-Life Balance
Motivatoren (Satisfiers)
Die Motivatoren motivieren den Mitarbeiter und erhöhen die Zufriedenheit.
- Leistung / Erfolg
- Anerkennung
- Spannende Inhalte
- Verantwortung
- Aufstiegschancen
Ein Mitarbeiter kann also z.B. sehr motiviert sein, wenn die Stelle ihm spannende Inhalte bietet er Aufstiegschancen hat und er stets Anerkennung für seine Leistung erhält. Trotzdem kann er damit unzufrieden sein, wenn er stets überlastet ist, die Leistung finanziell nicht richtig entlohnt wird und er mit seinen Kollegen und dem Chef nicht gut auskommt. Es bedarf also immer eine positive Erfüllung beider Faktoren, um rundum glücklich zu sein. Ein Idealzustand, der sich verständlicherweise nicht immer erfüllen lässt.
Umsetzung
Als Fazit daraus lässt sich ableiten:
- Jeder Mitarbeiter erhält einen Verantwortungsbereich
- Tätigkeiten sollten stets neu und motivierend sein.
- Unzufriedenheit durch mangelnde Hygienefaktoren vermeiden.
Motivationsarten
Arbeitsmotivation
Der Mitarbeiter strebt Ziele an und erledigt die ihm gestellten Aufgaben.
- sehr leichte Aufgaben → Unterforderung, Misserfolg
- mittelschwere Aufgaben motivieren → Hoffnung auf Erfolg
- sehr schwere Aufgaben → Angst vor Versagen, Überforderung, Misserfolg
Anschlussmotivation
Der Mensch ist (in der Regel) ein soziales Wesen. Die Hoffnung auf Anschluss steht der Angst vor Zurückweisung gegenüber.
- Kontaktwunsch erkennbar und attraktiv machen
- Respekt vermitteln
- Sich selbst als Anschlussperson zur Verfügung stellen.
Machtmotivation
Die Motivation nach Macht wird nur geweckt, wenn es mindestens eine weitere Person gibt, mit der man sich messen und die man dominieren kann. Es gibt Menschen, die wenig machtstrebend sind und gerne kontrolliert werden. Hoch machtmotivierte Menschen ordnen sich nur sehr ungern unter.
Anforderungen an Führungskräfte
Sozialkompetenz
- Führung übernehmen
- Weitblick
- Potenziale erkennen
- Aufbau und Leitung effektiver Teams
- motivierende Rahmenbedingungen schaffen
Fachkompetenz
- Fachwissen
Methodenkompetenz
- Fachwissen, und Softskills kombinieren
Persönlichkeitskompetenz
- Authentizität / Kongruenz
- Kreativität
- Flexibilität
- systematisches Denken
Führungsstile
Ein Führungsstil entscheidet darüber wie eine Führungsraft eine Managementfunktion ausübt.
Grundsätzlich stehen sich zwei Führungsstiele entgegengesetzt zueinander. Der Autoritäre Führungsstil und der kooperative Führungsstil. Beide haben je nach Persönlichkeit ihre Vor- und Nachteile.
Arbeitshumanisierung
Auf individueller Ebene
Job Rotation
Unter Job Rotation versteht man den geplanten Arbeitsplatzwechsel strukturell ähnlicher Tätigkeiten, der sich regelmäßig wiederholen kann.
Pros
- Abwechslungsreich, weniger Monotonie
- Flexiblerer Mitarbeiter
- Zunahme fachlicher Qualifikation
- Förderung der Lernfähigkeit
Cons
- Weniger Identifikation mit dem Arbeitsplatz
Job-Enlargement
Beim Job-Enlargement wird der Arbeitsplatz erweitert, dadurch wird die Aufgabenvielfalt erhöht.
Pros
- Abwechslungsreichere Tätigkeiten
Cons
- schwierigere Planung und Organisation der Arbeit
Job-Enrichment
Der Mitarbeiter bekommt mehr Entscheidungskompetenzen. Dadurch wird sein Tätigkeitsbereich durch Übertragung von Planungs- und Kontrollaufgaben bereichert.
Pros
- Mehr Abwechslung
- Qualitative Bereicherung der Arbeitsinhalte
- Erweiterung des Gestaltungsfeldes
- Höhere Chance auf Weiterentwicklung
- Zunahme der fachlichen Qualifikation
- Förderung der Lernfähigkeit
- Zunahme der Leistungsqualität
Cons
- hoher Schulungsaufwand
Job-Sharing
Beim Job-Sharing teilen Mitarbeiter gleicher Abteilungen ihre Arbeitszeit- und Inhalte selbstständig untereinander auf.
Pros
- Flexibilisierung der Arbeit
- familienfreundlicher Arbeitsplatz
Cons
- Konfliktpotenzial
Ergebnisse von Untersuchungen und Umfragen
Qualitätsmerkmale bei der Arbeit (aus Mitarbeitersicht)
- Anerkennung für Leistung
- Markt- und leistungsgerechte Entlohnung
- Für fachlich- und menschlich hervorragenden Vorgesetzten arbeiten.
- Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten
- Information
- Als Mensch und Fachkraft respektiert zu werden.
- Immer interessante und anspruchsvolle Aufgaben übertragen bekommen
- Das man Zeit für einen hat und sich diese auch nimmt.
Hallo Nils, habt Ihr auch was über Führung und Organisation der Führens gemacht?? Mache auch meinen Maschinenbau-Techniker in Bochum an der TBS1
Schönen Gruß aus Herne
Hallo Roman, Im Groben und Ganzen schon ja. Personal -planung, -bestands und -bedarfsanalyse, -beschaffung und -auswahl, -einsatz, -führung, -entwicklung, -entlohnung und -abbau. Motivation, Führungsstile, Personalbeurteilung, Personalcontrolling, Assessmentcenter. Das waren so die Themen in Richtung Personal. Dann haben wir auch noch Betriebswirtschaftliches Führen gehabt, aber das ist ja eher ein anderes Thema. Wenn du zu einem Thema etwas genauer wissen möchtest, einfach Bescheid sagen. 🙂