Erörterung

These, Argument + Stütze

Bevor wir uns die unterschiedlichen Erörterungen anschauen, klären wir zunächst einmal die Begrifflichkeiten These, Argument + Stütze

These

Eine These ist eine Behauptung. Diese steht erst einmal unbegründet so im Raum, ob man jetzt dafür oder dagegen ist spielt dabei keine Rolle.

Beispiel: Am Schulkiosk sollte nur noch gesundes Essen verkauft werden.

Argument

Ein Argument dient als Begründung zu einer These. Wenn man eine Behauptung aufstellt ist es hilfreich diese auch zu begründen. Insbesondere bei kontroversen Themen wird diese sonst oft nicht einfach so hingenommen.

Beispiel: Denn gesunde Nahrung wirkt sich nicht nur positiv auf das Gewicht, sondern auch auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.

Hier sieht man schon wo die Reise hingeht. Jetzt wurde die Behauptung zwar begründet, aber es könnte dennoch sein, dass es Zweifler gibt, die fragen woher man dies denn wissen will. Das klären wir im nächsten Punkt.

Stütze

Die Stütze soll ein Argument bzw. eine Begründung untermauern.

Beispiel: Das beweist das Pilotprojekt „Ein Obstkorb für jede Klasse“ indem Eltern und Lehrer bei den Jugendlichen eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit feststellen konnten.

Die Stütze suggeriert dem Leser / Zuhörer also, dass man sich mit dem Thema beschäftigt hat. Das es Grundlagen für die Behauptung und deren Begründung gibt.

Allgemein

Einleitung

Es gilt eigentlich bei jeder Erörterung erst einmal die Themenfrage zu erfassen. Also der Anlass dem die Erörterung zugrunde liegt. Es werden ein paar Fakten genannt und der Übergang zum Hauptteil eingeleitet. Die Einleitung soll Interesse beim Leser wecken und daher kurz und knackig sein.

Hauptteil

Thesen aufzustellen, Argumente und deren Stützen zu sammeln und zu ordnen. Dazu kann man das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten:

  • W-Fragen: Wer? Was? Warum? Welche Folgen? usw.
  • Empathie: Sich in die Situation derer hineinversetzen, die von den Thema betroffen sind. Dem Beispiel oben folgend z.B. die Schüler, den Eltern oder Lehrer. Aber auch die Gegenseite betrachten. Beispielsweise Schulleitung, Land und Bund. Immerhin muss das ganze auch bezahlt werden.

Eine Methode das ganze zu ordnen ist die Metaplanmethode. Bei dieser lassen sich die gesammelten Aspekte wie folgt ordnen.

  1. Das Thema wird notiert
  2. Die Argumente werden nach Pro & Contra (Bei dialektischer Erörterung) angeordnet.
  3. Oberbegriffe werden gesucht
  4. Die Argument werden geordnet.

Der Hauptteil soll genug Argumente liefern um das Thema ausreichend zu beleuchten. Die Argumente sind sprachlich sinnvoll zu verknüpfen und die Anordnung der Argumente einem  Schema folgen. (Siehe Dialektische- und Lineare Erörterung).

Schluss

Der Schlussteil stellt das Resümee der vorangegangenen Argumentation dar. Außerdem kann der Schlussteil einen Appell enthalten, oder einen Ausblick in die Zukunft geben. Neue Argumente sollte es im Schlussteil nicht geben. Außerdem sollte der Hauptteil nicht zu ausführlich zusammengefasst werden. Desweiteren gilt es zu vermeiden einen Positionswechsel im Schlussteil vorzunehmen.

Dialektische Erörterung

Eine dialektische Erörterung wird auch gegensätzliche Auseinandersetzung genannt. Hier werde ich drei mögliche Verfahren aufzeigen eine solche dialektische Erörterung zu verfassen. (Pro & Contra).

Sanduhrprinzip

Beim Sanduhrprinzip wird in der Einleitung das Problem erläutert, eine These aufgestellt oder eine Frage aufgeworfen.

Im Hauptteil wird dann mit der These begonnen, welche man selber nicht vertritt. Diese wird mit Argumenten begründet, welche durch sogenannte Argumentationsstützen untermauert werden. Angefangen mit starken Argumenten bis hin zu schwachen Argumenten. Im Übergang oder auch Wendepunkt genannt schaffen wir so den Wechsel in die Seite, deren Meinung man selbst vertritt. Dort steigern sich die Argumente dann wieder von schwach zu stark.

Im Schlussteil findet die Schlussbetrachtung statt. Das sogenannte begründete Fazit. Das ganze wird auch etwas abstrakter Synthese genannt.

 

Reißverschlussprinzip

Das Reißverschlussprinzip wird auch Ping-Pong Prinzip genannt. Wie schon beim Sanduhrprinzip wird in der Einleitung das Problem erläutert, eine These aufgestellt oder eine Frage aufgeworfen.

Im Hauptteil werden die Thesen hier in direktem Wechsel gegenübergestellt. Von Meinungen die man selbst vertritt zu einer gegensätzlichen These usw. Natürlich gilt auch hier das Prinzip von Argumentation + Stütze.

Im Schlussteil findet wieder das begründete Fazit seinen platz.

 

Lineare Erörterung

Die lineare Erörterung stellt eine einseitige Betrachtung dar. Hier werden Argumente genutzt die grundsätzlich außer Streit stehen.  (Pro oder Contra).

Argumentationstreppe

Bei der Argumentationstreppe startet die Einleitung wie üblich mit der Erläuterung des Problems, das Aufwerfen einer Frage bzw. dem Aufstellen einer These.

Anders als bei der dialektischen Erörterung folgen nun alle Argumente einer Meinung. Angefangen vom schwächsten bis hin zum stärksten Argument inklusive Stütze.

Im Schlussteil wird wieder ein Fazit beschrieben.

Merkmale einer Stellungnahme erkennen

Bei einer Stellungnahme geht es unter anderem darum den Leser von der eigenen Position zu überzeugen. Um dies zu erreichen gibt es ein paar Hilfsmittel.

  • Mögliche Gegenargumente vorwegnehmen.
  • Eine gegnerische These scheinbar bestätigen.
  • Den Thesengegner scheinbar loben
  • Sich selbst als neutral oder objektiv darstellen
  • Sich auf scheinbar objektive oder neutrale Quellen berufen
  • Sich als Stellvertreter aller Benachteiligten darstellen
  • gegnerische Argumente herunterspielen indem diese als naiv oder oberflächlich dargestellt werden.

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