Angaben zur Oberflächenbeschaffenheit in Technischen Zeichnungen sind nach DIN EN ISO 1302 genormt.
Grundsymbol
Das Grundsymbol besteht aus zwei geraden Linien unterschiedlicher Länge, die um etwa 60° zu jener Linie
geneigt sind, welche die betreffende Oberfläche darstellt. Das Grundsymbol für sich allein sagt noch nichts über die Oberflächenbeschaffenheit aus und sollte daher nicht für sich allein benutzt werden.
Materialabtrag gefordert
Auch dieses Symbol sollte nicht ohne weitere Angaben benutzt werden, obwohl es schon eine Aussage darüber macht, dass überhaupt Material abgetragen werden muss und es sich somit nicht mehr um eine Rohfläche handelt.
Materialabtrag unzulässig
Dieses Symbol zeigt an, dass ein Materialabtrag an der Fläche unzulässig ist.
Alle Oberflächen rundum
Wenn alle Flächen rundum eines Werkstücks bearbeitet werden sollen, kann dies durch einen Kreis dargestellt werden. Man beachte, dass auch die horizontale Linie ergänzt wurde, welche eingefügt wird, sobald weitere angaben gemacht werden.
Zusätzliche Angaben
Für zusätzliche Angaben gibt es 5 Positionen (a-e). Alle Positionen haben dabei eine bestimmte Angabe, welche dort platziert werden darf.
- Position a – Eine einzelne Anforderung an die Oberflächenbeschaffenheit
Angabe der Oberflächen-Kenngröße, dem Zahlenwert und Übertragungscharakteristik/Einzelmessstrecke
Beispiel:
- Position a und b — Zwei oder mehr Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit
Beispiel:
Das U steht für „Upper“ und definiert die obere Grenze. Das L steht für „Lower“ und definiert die untere Grenze. - Position c — Fertigungsverfahren
Angabe des Fertigungsverfahrens, der Behandlung, Beschichtung oder andere Anforderungen an den
Fertigungsprozess usw. zur Herstellung der Oberfläche, z. B. gedreht, geschliffen, gewalzt
Beispiel:
- Position d — Oberflächenrillen und -ausrichtung
Angabe des Symbols für die erforderlichen Oberflächenrillen und ihre Ausrichtung, z. B. „=“, „X“, „M“, „⊥“
Beispiel:
- Position e — Bearbeitungszugabe
Angabe der erforderlichen Bearbeitungszugabe als Zahlenwert in der Einheit mm
Beispiel:
Anforderung an die Oberflächenbeschaffenheit
Beispiele für Oberflächenangaben
Bedeutung nach DIN 140 (zurückgezogen) | Rz Reihe 3 in µm | RA Reihe 3 in µm | Beispiel |
geschruppt | 63 | 6,3 | Allgemeine Flächen oder Flächen mit Maßtoleranzen ab der Toleranzklasse 13 z.B. H13 |
geschlichtet | 16 | 1,6 | Anlageflächen oder Maße der Toleranzklassen 10-12 z.B. H10, H11, H12 |
feingeschlichtet | 4 | 0,4 | Passungsflächen bis Toleranzklasse 9 z.B. r6 |
feinstgeschlichtet | 1 | 0,1 | Sonderflächen |
Angaben zum Bearbeitungsverfahren
Mögliche Verfahren sind z.B.
- Gießen
- Sintern
- Pressen
- Formen
- Tiefziehen
- Walzen
- Erodieren
- Schneiden
- Bohren
- Reiben
- Drehen
- Fräsen
- Hohnen
- Läppen
- Schleifen
Angaben zu den Oberflächenrillen
- = Parallel zur Projektionsfläche
- ⊥ Rechtwinklig zur Projektionsfläche
- X Gekreuzt in zwei schrägen Richtungen
- M Mehrfache Richtungen
- C Annähernd zentrisch
- R Annähernd radial
- P Nichtrillig, ungerichtet und muldig
Angabe zur Bearbeitungszugabe
Die Bearbeitungszugabe wird im Allgemeinen nur in jenen Fällen angegeben, wo mehrere Verfahrensstufen in
derselben Zeichnung gezeigt werden. Die Angabe erfolgt in mm
Vielen Dank, dass Sie die unterschiedlichen möglichen Verfahren aufgelistet haben. Ich habe einen Onkel, der im Metallbau tätig ist. Von ihm lerne ich regelmäßig neue Verfahren in seiner Hobbywerkstatt kennen. Letztes Mal war es das Honen.